Ich gebe es zu. Früher hat es mich nicht interessiert, woher meine Kleidung kommt oder unter welchen Bedingungen sie produziert wird. Bei diversen (Sport-)Modeketten wurden wöchentlich neue Schnäppchen angekündigt und daraufhin von mir gekauft. Im Prinzip habe ich nie darüber nachgedacht, warum die Sachen so günstig sind und ob ich sie wirklich mehr als einmal tragen werde. Die Etiketten im Inneren verraten meist wenig bis gar nichts über die Herkunft der Produkte und die Menschen, welche sie produziert haben. Fashion Weeks, Modenschauen, Blogs und Social Media suggerieren angesagte Styles und schnell wechselnde Must-haves. Die Kleidung an sich hat an Wert und Individualität verloren– sie ist ein überproduzierter Einwegartikel. Wir brauchen und besitzen so viel Kleidung, wie keine Generation vor uns.
Viele der Kleidungsstücke, die wir kaufen, stammen aus Billiglohnländern mit oft bedenklichen Produktionsbedingungen. Damit sich das ändert, sind wir Konsumenten gefragt. Wer Mode mitbestimmt oder sich mit ihr auseinandersetzt, weiß deren Wert auch mehr zu schätzen und hilft dabei, Marken zum Umdenken zu bewegen. Statt blindem Konsum möchte ich einen verantwortungsvollen Umgang mit meiner Kleidung wieder erlernen. Wenn ich nun Kleidung kaufe, entscheide ich nicht nur nach Ästhetik und Preis, sondern nach sozialen und ökologischen Kriterien. Mode macht Spaß – aber nur mit gutem Gewissen.
Klar ist: Stücke, die nicht in Massen hergestellt werden, haben ihren Preis. Ich entscheide mich bewusst und habe dadurch lange Freude an meiner Kleidung und gebe sogar insgesamt weniger Geld aus. Das größte Problem ist kaufen, nur drei Mal tragen, wegschmeißen. Eine Leggings oder ein Top für einmal Sport treiben, kommt für mich nicht in Frage. Kleidung ist für mich kein Wegwerfprodukt mehr, was sehr wichtig ist im Puncto Nachhaltigkeit. Mit jedem weggeworfenen Teil gehen kostbare Ressourcen verloren. Das müssen wir unterbinden, indem wir nur noch kaufen, was wir lieben. Das passiert über ein schönes Design, eine perfekte Passform, eine gute Qualität, aber auch über das Wissen, woher die Produkte kommen. Uniqfeel macht vor, wie es gehen kann und hat keine Geheimnisse bezüglich der Produktionsprozesse. Das fühlt sich gut an und ist längst überfällig.
Autor: Ann-Kathrin Wohlrab